Gedicht - Heinrich Beitzke |
Frühling Die Regenwolken, wild vom Nord getragen, Die dunkelgrau sich gössen über`s Land, Sie sind zerrissen und hinweg gebannt, Neu wird der Lenz schon auf die Flur sich wagen. Die eingepreßte Brust kann freier schlagen, In wenig Wochen bricht der Knospe Band; Dann ist der Maienzauber ausgespannt Und Philomele kommt mit süßen Klagen. Doch was kann mir der Blüthenlenz wohl frommen? Er bringt mir nichts; er regt mit lauter Stimme Mir nur das Herz auf; läßt`s in Gram verschmachten. Und jubelt froh in übermüth`gem Trachten. Viel lieber möcht` mit wildem Sturmesgrimme Der Herbst, mit seinem Schnee der Winter kommen. |
Anzeigen |