Gedicht - Heinrich Bone |
Der Stubenkönig Der kleine Stubenkönig, Der ißt und trinkt so wenig, Er schläft nicht, er ist immer wach Die ganze Nacht, den ganzen Tag. Er hat zwei gold`ne Flügel Und einen kleinen Spiegel, Auch eine Krone silberfein Und Stiefelchen, wie Glas so rein. Bei Tage sitzt er stille Im Ofen, wie die Grille, Und sieht und hört die Kinder an Und schreibt sich auf, was sie gethan. Und wenn die Kinder liegen In Bettchen und in Wiegen, Dann kömmt er aus dem Loch` hervor Und spizt den Mund und spizt das Ohr. Den guten Kindern singt er Ein Liedchen, und dann springt er Und tanzt und stiegt wie Vögelein, Und`s Kindchen schläft sich groß und fein. Den bösen Kindern springt er Aufs Näschen, und dann singt er Wie eine graue Fledermaus Und jagt das Kind zum Bett` hinaus. Das ist der Stubenkönig, Der ißt und trinkt so wenig, Ist immer wach bei Tag` und Nacht — Drum Kinderchen, nehmt euch in Acht! |
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