Gedicht - Carl Immermann |
Drei Romanzen - II. Der alte gute König Er seufzet, wie ein Kind, Drob kümmert sich nicht wenig Sein treues Hofgesind. Die lieben All` ihn herzlich Den alten theuren Mann, `S ist ihnen gar so schmerzlich Daß keiner helfen kann. Der Arzt kommt mit dem Tranke, Den Kummer im Gesicht; Der König spricht: `Ich danke, Mein Uebel braucht dich nicht.` Der Kanzler tritt zum Bette: Herr, brauchst du meinen Rath? — `Wenn Weisheit Kraft hier hätte, Wüßt` ich mir selber Pfad.` Der Feldherr ruft: Hier bring` ich Mich und mein gutes Schwert! — `Mit einem Feinde ring` ich, Den nicht dein Schwert versehrt.` `Mich rühret, o ihr Treuen, All euer Liebe Thun! Doch wollt ihr wich erfreuen, So laßt den König nun!` Trüb sie die Häupter neigen: `Wer macht sein Uebel kund?` Sie sehn ihn dulden; schwelgen Des Fürsten stolzen Mund. |
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