Gedicht - Heinrich Beitzke |
Lieb und Pflicht Wie schwer ist`s, wenn ich ihr ins Antlitz sehe, Zum Herzen hinzudrücken all` die Gluten, Die lebenswarm den Busen mir durchfluten Und immer steigen zu der Lippen Nähe! Zu scheinen kalt, wenn ich vor Glut vergehe, Und spöttisch fast, wenn mir das Herz will bluten! Ich muß, — da Pflicht und Ehre mich entmuthen, Daß ich ihr nicht mein Inneres gestehe. Wär` es vergönnt zu werben Lieb` um Liebe, So hab` ich Schätze d`ran wie Meeresfluten Und bin auch nicht so ganz vom Glück verlassen. Dann riß ich sie hinein in meine Gluten, Mit starkem Arm sie wieder zu erfassen, Daß sie auf immer dann mein eigen bliebe. |
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