Gedicht - Heinrich Beitzke |
Mißverständniß Wenn ich mit Mädchen freundlich Scherze treibe, So necken mich wohl Freunde hin und wieder, Sie glauben mich in Amors Fesseln nieder Und rathen mir, daß ich gelassen bleibe. Ich lächle nur und scherze mit und sträube Durchaus mich nicht. Wie sollt` ich auch, die Brüder Sie meinen`s ja nicht schlimm, sind brav und bieder; Doch wüßten sie, wie ich mich selbst betäube! O wüßten sie, wie lange schon mit Schmerzen Zu Einer glüh`t die heiße Lieb` im Herzen, Die Niemand kennt, als nur mein Lied allein. In meine Brust zieht andre Lieb` nicht ein; Entsetzen faßt mich, denk` ich`s selbst bei Scherzen, Daß sie nicht einst die meine könnte sein. |
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