Gedicht - Karl Lappe |
Die Schmetterlinge II Sei mir gegrüßt am Blumenhügel, Du leichtbeschwingte Flatterschaar. Entfalte deine Schimmerflügel, Und breite deiner Farben Spiegel Dem froh erstaunten Auge dar. Harmloses Volk der Blumentriften, Wie reizend ward dein Loos gewährt! Gewiegt auf milden Lenzeslüften, Fast körperlos, und nur mit Düften, Und Sonne nur und Licht genährt! Wie innig lieb` ich dich, Aurore, Du früh gebornes Maienkind! O du, die schönste von dem Chore, Das mit der blüthenreichen Höre Des flücht`gen Daseins Tanz beginnt. Hold wie des Himmels Morgenröthe, Schwebst du, ein irdisch Morgenroth. Ach, daß kein wilder Sturm dich tödte! - Wir sind vergänglich, Morgenröthe. Die hohe Schwester sieht uns todt. Sie hebt sich einst vom Fluthenspiegel, Wann euch des Lenzes Hauch erneut. Dann schwebt, auf buntgemaltem Flügel, Um eures Freundes ernsten Hügel Als Sinnbild der Unsterblichkeit! |
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