Gedicht - Benedikt Waldeck |
Helvetien März 1817. Wo bist du, Land, da Freiheit und Edelsinn Stets keimten, du, das Helden den Arm erhob? Da, wo die ernsten Alpengipfel Winken und schöne beblümte Thäler. Fern seh` ich Uri und Unterwalden, euch Und Schwyz — hier schnellt` vom kundigen Bogen ab Tell sein Geschoß, — die Lüfte sausen — Herrlich es trifft, und die Männer jauchzen. Der Vierwaldstädter spület die Länder, wo Das Rütli schweigend lieget. Hier huben sie Zum Himmel ihre reinen Hände, Stauffacher, Fürst und der bied`re Melchthal, Und schwuren Haß und Rache der Tyrannei, Und enger schloß das große Helvetien Durch festes Bündniß sich: so steht`s noch Weit über Gallia`s Sturm erbaben. Dich nennt mein Lied auch, Arnold von Winkelried, Der du allein dem eisernen Feinde dich Entgegenwirfst und gern dein Leben Gibst für Helvetiens große Freiheit. Die Lanzen klangen ein in die deutsche Brust, Da sank die Brust, da bebten die Berge rings, Da flochten hoch in blauen Lüften Engel dir Kränze der Schweizerfreiheit. Helvetien, so hoch deine Berge groß Das Meer beschauen, wahrlich, so hoch siehst du Auf deine Nachbarn stolz hinunter In dem Gefühle der edlen Freiheit. Siehst kriechen Frankreich hier um Bourbonenthron, Siehst unter vielen Herrschern Italia, Und selbst Germanien siehst du dienen, Aber du selber bist frei und jauchzest. O möcht` auf deinen ragenden Bergen ich Die wahre Größe seh`n und den Heldenmuth, In deinen Thälern möchte alte Herzige Sitte mich rings umgeben! O großer Wunsch, o, mehr als zum Pantheon, Zu Maros Hügel und Sannazaros Grab, Zum Belveder, zum Capitole, Sehn` ich mich, edele Schweiz, zu dir hin. |
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