Gedicht - Benedikt Waldeck |
Geistesfreiheit Januar 1821 Sturmesflügeln angethan Wohl über Thal und Höh`n, Lauf` frank und frei ich meine Bahn Ohn` hinter mich zu seh`n. Das Vöglein singt im Abendschein, Es blinkt der Mond so hell, So hell die klaren Sternelein, Es rauscht der Wasserquell. Und Ruh` und Zicklein drängen sich Froh jubelnd in den Stall, Und mit dem Hirten singe ich Beim derben Peitschenknall. Hoch über`n Berg der Weihe fliegt Nah` unter`m Himmel her; Er floh den schwarzen Wald und liegt Nun über Land und Meer. Du schwarzer Wald, weit hinter mir, Was schaust du so mich an? Ich bin nicht länger mehr in dir Und denk` nicht mehr daran. Rund um mich gelbes Strauchwerk hing, Nahm mir die Himmelsluft; Gleich einein Eingesargten ging Ich in der Grabeskluft. Da sprengte sich des Grabes Thor, Die Sonne sank so schön, Hoch jubelte der Vögel Chor, Ich könnt` den Himmel seh`n. Ja, wohl dem, dem es bald gelingt, Daß aller Fesseln los Der Geist sich in die Wolken schwingt Tief aus des Grabes Schooß. |
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