Gedicht - Heinrich Bone |
Die Raben Im Felde stand ein Knabe Und sah auf`s dürre Land, Da flog herbei ein Rabe Und flog auf seine Hand. Der Vogel ließ sich streicheln, Der Knabe that`s mit Lust; Er drückte unter Schmeicheln Das Thier an seine Brust. Der Abend kam hernieder In nebelnder Gestalt; Mit ängstendem Gefieder Lag Nacht auf Feld und Wald. Da krächzte laut der Rabe Und schwirrte bang` umher; Da weinte laut der Knabe Und lief im Feld` umher. Und Raben über Raben Die flogen schwarz herbei, Umflatterten den Knaben Mit grausigem Geschrei. Ermattet von dem Irren Sank er auf einen Stein, Und schlief beim Rabenschwirren Um Mitternächten ein. Er ist nicht aufgestanden Aus seiner Angst und Noth, Am frühen Morgen fanden Ihn seine Eltern todt. |
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