Gedicht - Carl Immermann |
Sonette - III. III. Glücksel`ge Todten, die den schönen Traum, Der ihres Lebens wachen Schlaf begeistert, Der sie geführt, getrieben, übermeistert, Fortträumen in des Sarges schmalem Raum! Mir träumen auch, und sehn mit goldnem Saum Am Purpurmantel, ärmliche Gestalten, Kraftlose Hände blanke Scepter halten, Und Schemen, aufgebläht von eitlem Schaum. Die Sünder spenden Lohn und spenden Strafe; Verworrner Laut! Geschwätze, dumpf und gräulich! Welch Traumgesicht, beängstigend und abscheulich! `Gesicht? Wir wachen ja! Du sprichst im Schlafe!` Erlaubt, daß ich als schweren Traum betrachte, Was mich, wär`s Wirklichkeit, verzweifeln machte! |
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