Gedicht - Gustav Pfizer |
Der Junggesell Ich bin ein leichter Junggesell Und wandre durch die Welt, Nomadengleich erbau ich schnell Und breche ab mein Zelt. Wohl träumt mir oft, es hab` ein Weib Sich an mein Herz geschmiegt; Ich hab` im süßen Zeitvertreib Ein holdes Kind gewiegt. Doch weg den Traum, ich bin erwachtl Er hat gar lang` gewährt, So lang`, daß er bei Tag und Nacht Mir immer wiederkehrt. Der Ausgang liegt mir stets im Sinn: Zum Grabe feucht und kalt Trug man die schöne Mutter hin, Das Kind dann welkte bald! Der ganze Traum ist nun vorbei, Mein Auge wusch ich hell, Durchwandre wieder leicht und frei Die Welt als Junggesell Zwei Locken aber, wunderbar Vom Traum mir blieben sind; Die braune von der Mutter Haar, Die blonde von dem Kind. Schau ich die goldne Locke an, So bleicht das Abendrot; Und seh ich auf die dunkle dann, So wünsch` ich mir den Tod. |
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