Gedicht - Gustav Pfizer |
Ghasel Hatte ich Wein getrunken am Morgen, um, schnöd` zu vergessen, Dass zu verzeih`n des Profeten Gebot ist? Schmerz hat den Spiegel der Seele getrübt, nicht bedacht` ich, dass Zürnen Nicht zum Leben der Weg, nur zum Tod ist Treffen wollt` ich dein Herz, doch mein Pfeil jezt vom eigenen Blute Und vom Weinen das Auge mir roth ist. Zürne Geliebter mir nicht! Schon duld` ich jegliche Strafe, Die dem Verräther der Liebe gedroht ist. Trotzig zog ich zum Kampf, doch die blaue Kling` ist gebrochen Und besudelt die Fahne von Koth ist. Wisse, dass Jammer mein Ross, und träumende Sorge mein Lager, Thränen mein Wein und Kummer mein Brod ist. Einst war ich reich an Zimmet und Weihrauch; aber dem Armen . Kaum noch vom Pfunde übrig ein Loth ist. Kehre, o Holder, zurück! Du weisst, dass Hafis zum Leben Lieben und Liebe geniessen so noth ist. |
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