Gedicht - Otto Weddigen |
Entrückt dem Weltgetriebe Entrückt dem Weltgetriebe In diesem stillen Raum, Umfängt die müde Seele Ein wunderbarer Traum. Und froh in alten Märchen Mein Sinnen sich verliert, Vom Zanberlicht umflossen, Es neue selbst gebiert. Ein seltsam Rauschen, Flüstern Im Laub des Epheus dort, Das üppig um die Fenster Zum Dache ranket fort. Und von den Lindenbäumen Welch` würzig süßer Duft! Und welch` ein Schwirren, Singen Hoch in der blauen Luft. Ich schaue in die Weite Und schnell der Tag entflieht` Des Schmerzes letzte Spuren Sich lösen leis im Lied. Das Spätrot taucht hernieder Am stillen Himmelsraum, Es wiegt des Mondes Sichel Sich bei des Dichters Traum. |
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